Eckhart Arnold
M.A:
PS: Moderne Kritiker der Einheitswissenschaft:
Feyerabend, Dupré, Cartwright Fr.
9.00 – 11 Uhr Beginn: 07.04.06
Beschreibung: Klassische Ansätze
der Erkenntnistheorie des 20.Jahrhunderts
verfolgten oft ein Programm der
Einheitswissenschaft bzw. „Gesamtwissenschaft“
(Carnap), die zwar aus vielen Einzelwissenschaften
zusammengesetzt ist, aber dennoch
zumindest idealiter ein kohärentes
Ganzes ergibt. Eine derartige Vorstellung
liegt sowohl dem Neupositivismus
als auch beispielsweise der Phänomenologie
Husserls zu Grunde. (Man kann darin
eine moderne Variante der noch älteren
Vorstellung finden, dass sich die
gesamte Welt in einem einzigen philosophischen
System erfassen lässt.)
Demgegenüber betonen einige
jüngere Ansätze wie die
von Nancy Cartwright („Dappled World“)
oder John Dupré („Disunity
of Science“), dass die Wissenschaften
in ihrer Gesamtheit immer nur einen
losen Zusammenhang (von teilweise
sogar widersprüchlichen) Versatzstücken
bilden. Im Seminar sollen diese
Ansätze besprochen werden.
Inhaltlich geht es dabei um folgende
Fragen: Lässt sich aus Gesamtheit
der Wissenschaften ein kohärentes
Weltbild ableiten? Wenn nicht, ist
das Weltbild nur inkohärent
oder sogar widersprüchlich?
Liegt die Inkohärenz des Weltbildes
in der Natur der (sich evolutionär
entwickelnden) Wissenschaften oder
in der Natur der Wirklichkeit? Ist
dann so etwas wie philosophische
Welterkenntnis, die heutzutage die
gesicherten Erkenntnisse aller Einzelwissenschaften
berücksichtigen müsste,
überhaupt noch möglich?
Literatur:Nacy Cartwright: The
Dappled World. A Study of the Boundaries
of Science, Cambridge 1999.
John Dupré: The Disorder
of Things. Metaphysical Foundations
of the Disunity of Science, 2. Aufl.
Cambridge 1995.
John Dupré: Human Nature
and the Limits of Science, Oxford
2003.
Paul Feyerabend: Probleme des
Empirismus, Ditzingen 2002.
Jean-Francois Lyotard: Das postmoderne
Wissen. Ein Bericht, 5. Auflage
2005
Prof. Dr. Rainer
A. Bast
Vorlesung: Ontologie/Metaphysik Mo
14 -16 h
Die Vorlesung gibt eine Einführung
in die Ontologie und Metaphysik.
Die zentralen Thesen beider Philosophie-Gebiete
werden weitgehend anhand philosophiegeschichtlich
vorliegender Ontologie- bzw. Metaphysik-Entwürfe
vorgestellt, wobei die Hauptstationen
Platon, Aristoteles, Descartes,
der Deutsche Idealismus und Heidegger
sind. An diesen orientiert werden
aber auch andere Konzepte vorgestellt.
PD Dr. Hans-Ulrich
Baumgarten
Proseminar: Einleitende Lektüre
von Heideggers Sein und Zeit
Mo 18-20 h Beginn:
03. April 2006
In seinem wohl bekanntesten Werk
Sein und Zeit versucht Heidegger
das Menschsein neu zu bestimmen.
Durch eingehende Lektüre und
Interpretation ausgewählter
Textabschnitte sollen Ansätze
seiner ontologischen "Analytik
der Subjektivität des Subjekts"
erarbeitet werden.
Text: Heidegger, Sein und Zeit,
Max Niemeyer Verlag, Tübingen
Als Begleitlektüre seien
empfohlen:
Heidegger, Gesamtausgabe Band
20: Prolegomena zur Geschichte des
Zeitbegriffs,
Heidegger, Gesamtausgabe Band
21: Logik. Die Frage nach der Wahrheit,
A. Luckner, Martin Heidegger:
Sein und Zeit, Paderborn 1997,
G. Prauss, Erkennen und Handeln
in Heideggers "Sein und Zeit",
Freiburg 1977,
Heidegger und die praktische
Philosophie, hrgs. v. A. Gethmann-Siefert
u. O. Pöggeler, Frankfurt 1988.
Prof. Dr. Dieter
Birnbacher / PD Dr. Bernward Gesang:
HS 2 Gesundheit, Lebensqualität,
Enhancement Blockseminar 8.-11.
März 2006
„Enhancement“ ist einer der Schlüsselbegriffe
der modernen Biomedizin. Biomedizinische
Mittel und Verfahren werden zunehmend
nicht mehr nur für die angestammten
Aufgaben der Medizin: Heilung, Lebenserhaltung,
Symptomlinderung und Vorsorge eingesetzt,
sondern – unter den Namen Lifestyle-Medizin,
Sportmedizin, kosmetische Medizin
– zum Zweck der Steigerung von äußerer
Erscheinung, Fähigkeiten und
Lebensqualität bei Gesunden.
Diese Entwicklung wird von vielen
Beobachtern für problematisch
gehalten – aus unterschiedlichen
Gründen. Zugleich wirft die
Debatte grundlegende Fragen nach
der Abgrenzung zwischen Krankheit
und Gesundheit, Normalität
und Abnormalität, Solidaritätspflicht
und Eigenverantwortung sowie nach
möglichen Grenzen der Selbstgestaltung
auf. Das Blockseminar soll
sich im wesentlichen mit der – zum
Teil sehr heftig geführten
– ethischen Diskussion dieser Entwicklung
auseinandersetzen. Diese Diskussion
ist bisher vor allem in der amerikanischen
Bioethik geführt worden. Deshalb
wird im Mittelpunkt der Report Beyond
Therapy der von Präsident George
W. Bush eingesetzten President’s
Commission on Bioethics (2003) stehen.
Zur Einführung: Birnbacher,
Dieter: Krankheitsbegriff, Gesundheitsstandards
und Prioritätensetzung in der
Gesundheitsversorgung. In: Angela
Brand u. a. (Hrsg.): Individuelle
Gesundheit versus Public Health?
Jahrestagung der Akademie für
Ethik in der Medizin e. V. Hamburg
2001. Münster 2002, 152-163.
Elliott, Carl: Better than well.
American medicine meets the American
dream. New York 2003.
Gesang, Bernward: Enhancement
zwischen Selbstbetrug und Selbstverwirklichung,
Ethik in der Medizin, Heft 1, 2006
i.E.
Lanzerath, Dirk: Enhancement:
Form der Vervollkommnung des Menschen
durch Medikalisierung der Lebenswelt?
– Ein Werkstattbericht. Jahrbuch
für Wissenschaft und Ethik
7 (2002), 319-336.
President's Council on Bioethics:
Beyond therapy: Biotechnology and
the pursuit of happiness. Chicago
2004
Vorbesprechung: 15. 2. 2004,
13 Uhr in Raum 23.21., 4.75
Einführung
in die Anthropologie Mi 9-11
Die Vorlesung bietet einen Überblick
über die Antworten der Philosophie
auf drei zentrale Fragestellungen
der Anthropologie: das Leib Seele
Problem (wie hängen physische
und psychische Phänomene zusammen?),
das Problem der Personenidentität
(was macht die zeitliche Einheit
der Person aus?) und das Problem
der Willensfreiheit (sind wir frei
zu wollen, was wir wollen?). Dabei
werden sowohl historische wie auch
zeitgenössische Lösungsansätze
vorgestellt. Der Übungsteil
bietet Gelegenheit zur Lektüre
und Diskussion ausgewählter
Schlüsseltexte.
Zur Einführung: Bieri, Peter
(Hrsg.): Analytische Philosophie
des Geistes. Königstein 1981. Metzinger
, Thomas (Hrsg.): Bewußtsein,
Beiträge aus der Gegenwartsphilosophie.
Paderborn 1995.
Aktuelle Fragen
der Bioethik (zusammen mit Katja
Wagner-Westerhausen) PS 2
Di 9-11
Dieses Seminar soll einführen
in Problemstellungen der "biomedizinischen
Ethik", einem Zweig der angewandten
Ethik, der sich mit den zahlreichen
durch die moderne Medizin aufgeworfenen
moralischen Dilemmata befasst: Sterbehilfe,
genetische Beratung, Gentechnik,
Fortpflanzungsmedizin, Organtransplantation,
Kostenbegrenzung. Im Mittelpunkt
soll die Frage stehen, welcher Prinzipien
und Kriterien sich eine biomedizinischeEthik
bedienen kann, wenn sie einerseits
praxisnah, andererseits philosophisch
fundiert vorgehen soll. Unter diesem
Gesichtspunkt soll insbesondere
der von Beauchamp und Childress
entwickelte sogenannte Principlism
auf seine Leistungsfähigkeit
geprüft werden – der Vorschlag,
vier für konsensfähig
gehaltene "Prinzipien"
(Nichtschädigung, Achtung von
Selbstbestimmung, Fürsorge
und Gleichheit) zum Ausgangspunkt
zu nehmen, deren konkrete Anwendung
jedoch im übrigen der individuellen
Urteilskraft zu überlassen.
Textgrundlage:Sass, Hans-Martin
(Hrsg.) Medizin und Ethik. Stuttgart
1989 (Reclams Universal-Bibliothek
8599)Birnbacher, Dieter: Bioethik
zwischen Natur und Interesse. Frankfurt
am Main 2006 (suhrkamp taschenbuch
wissenschaft 1772)
PD Dr. Manuel
Bremer
HS: Philosophische Logiken Di.
16 -18 Uhr
Unter "Philosophischer Logik"
wird in der Regel dreierlei verstanden:1.
Die Entwicklung von Kalkülen
für Begriffe, die insbesondere
für die Philosophie von Interesse
sind, beispielsweise der Begriffe
"notwendig", "geboten",
"meinen, dass". Hier geht
es darum, angemessene Axiome für
diese Begriffe zu formulieren und
eine gemäß unserem Vorverständnis
bezüglich dieser Begriffe verständliche
Semantik zu diesen Kalkülen
zu finden. Beispiele für diese
Philosophischen Logiken sind die
typischen Modallogiken, wie die
alethische Modallogik, die Deontische
Logik oder die Doxastische Logik.
2. Die Modifikation der Standardlogik
(der "herkömmlichen"
Aussagen- und Prädikatenlogik)
aufgrund einer philosophischen Kritik
an fundamentalen Annahmen, welche
in die Standardlogik eingehen. Beispiele
für solche Logiken sind die
Intuitionistische Logik, Relevanzlogiken,
Parakonsistente Logiken, Mehrwertige
Logiken oder Freie Logiken. So geben
mehrwertige Logiken die Annahme
des Ausgeschlossenen Dritten (d.h.
die Annahme, dass alle Aussage entweder
wahr oder falsch und genau eines
von beiden sind) auf. Die Freie
Logik gibt die Annahme auf, dass
alle singulären Terme referieren
müssen.
3. Zur Philosophie der Logik
bzw. philosophischen Metalogik gehören
des Weitern philosophische Interpretationen
zentraler metalogischer Ergebnisse
(wie eine erkenntnistheoretische
Deutung von Gödels Theoremen)
und ontologische Auseinandersetzungen
z.B. um die angemessene Axiomatisierung
der Mengenlehre.
Das Seminar will einen Überblick
über die verschiedenen Bereiche
der Philosophischen Logik geben,
indem jeweils die zentralen Ansätze
behandelt werden.
Textgrundlage: Goble, Lou (Hg.)
Philosophical Logic. London (Blackwell).
[UB-Standort:
FB phi n470 ; als Paperback für
32,90 € erhältlich!]
HS: Lässt
sich religiöser Glaube/Unglaube
begründen? Fr 16 - 18 Uhr
Wer religiös glaubt, der
glaubt nicht weil ihm etwas bewiesen
wurde, sondern weil er - eben -
glaubt. Sonst wäre ja auch
der Glaube gar nicht nötig.
Würde es Gott nicht heruntersetzen,
wenn wir an ihn nur anlässlich
eines Beweises glauben? Und kann
man sich in der Wissenschaft (also
auch dem Beweisen) nicht irren?
Der Glaube ist aber unerschütterlich.
- So oder ähnlich könnte
man eine/die gängige Auffassung
des Verhältnisses von Glauben
und Begründung ausdrücken.
Doch die Rationalität kann
mehrere wichtige Funktionen für
den Glaubenden übernehmen.
Eine Minderheit meint, zusätzlich
zur Offenbarung, die jeden Menschen
erreiche, gebe es auch, insbesondere
für die Vernunftgelehrten,
die Möglichkeit, die Gehalte
des Glaubens zu begründen.
Da die Vernunft letztlich auch von
Gott komme, müsse sie auch
für sich begründen können.
Eine zweite Rolle der Vernunft ist
nicht die direkte Stützung
des Glaubens, sondern die Abwehr
von Argumenten, die Glaubenskritiker
als vernünftig hinstellen.
Damit zusammen hängt die zentrale
Rolle der Rationalität für
den Glauben: Die Gehalte des Glaubens
verständlich zu erläutern
und in dieser Erläuterung vorzuführen,
dass sie ein kohärentes Gebäude
bilden, das mit unserem sonstigen
Weltwissen zusammenstimmt. Was dann
"nur noch" fehlt, ist
das Sich-Einlassen auf den Glauben.
Umgekehrt wird ein Ungläubiger
oft nicht "einfach" nur
nicht glauben. Diese Option, welche
die Beweislast für die Glaubensgehalte
an die Gläubigen verweist,
bietet sich an, doch erreicht sie
maximal eine Urteilsenthaltung,
wenn das Argument für einen
rationalen Vorrang des Agnostizismus
gelingt. Der Atheist dagegen will
zeigen, dass die mutmaßlichen
Glaubensgehalte gar nicht glaubwürdig
(im doppelten Sinne) sind. Ihm geht
es darum, mit der Vernunft zu zeigen,
dass die Glaubensgehalte inkohärent
und schlecht begründet sind.
Insofern gibt es eine gehaltvolle
religionsphilosophische Auseinandersetzung
um die Begründung von Glauben
und Nichtglauben.
Das Seminar will auf die zentralen
Konfliktfelder dieser Auseinandersetzung
eingehen. Behandelt werden u. a..
die folgenden Themen:- Das Problem
des Übels- Der kosmologische
Gottesbeweis- Religiöse Erfahrungen-
Das Problem der Vielheit der Religionen-
Widerspricht die Wissenschaft der
Religion?- Der Bedeutungsgehalt
der religiösen Rede- Ist eine
religiös fundierte Moral wünschenswert
ist?- Stehen zentrale Gehalte des
Christentums miteinander in Konflikt?-
Der Vorrang des Atheismus und Gottes
Verborgenheit- Klugheitsargumente
für den Glauben- Sind Gebete
nützlich oder sinnvoll?- Unsterblichkeit,
Auferstehung und Dualismus.
Textgrundlage: Peterson, Michael/van
Arragon, Raymond (Hg.) Current Debates
in the Philosophy of Religion [UB-Standort:
FB phi v170.p485; als Paperback
für ca. 35 € erhältlich!]
Prof.
Dr. Axel Bühler
Vorlesung:Sprachphilosophie Mi.
11 - 13 Uhr
Gegenstand der Vorlesung ist
eine Einführung in die Hauptfragen
der Sprachphilosophie. Im 1. Teil
betrachte ich die historische Entwicklung
der Sprachphilosophie, im 2. Teil
stelle ich unterschiedliche theoretische
Positionen aus der neueren Diskussion
vor, wobei ich mich auf die Problematik
der sprachlichen Bedeutung konzentriere.
Die Vorlesung hat völlig einführenden
Charakter und eignet sich nicht
nur für Studenten der Philosophie,
sondern auch für Studenten
der Sprachwissenschaften. - Als
eine einführende Lektüre
in die Materie eignet sich das Buch
von Michael Devitt und Kim Sterelny,
Language and Reality. An Introduction
to the Philosophy of Language, Oxford1987.
PS: Wissenschaftstheorie
der Linguistik Mi. 14-16
Uhr
Gegenstand des Seminars sind
spezielle wissenschaftstheoretische
Probleme der Sprachwissenschaften.
Es geht um Fragen wie: Was kann
als Erklärung in der Linguistik
gelten?Welches empirische Belegmaterial
kann für die empirische Bestätigung
linguistischer Hypothesen herangezogen
werden?
HS: Platon,
Theaitetos Di. 18-20 Uhr
Platons Theaitetos diskutiert
den Begriff des Wissens und ist
zentral für Platons Erkenntnistheorie.
Wir lesen den Dialog unter Verwendung
moderner Kommentare. Zur Einführung
empfehle ich: The Theaetetus of
Plato von Myles Burnyeat, Indianapolis
1992.
Prof. Dr.
Axel Bühler / Prof. Dr. Peter
Tepe
Hermeneutik zwischen Philosophie
und LiteraturwissenschaftDi. 11.00
– 13.00
Das fächerübergreifende
Hauptseminar behandelt hermeneutische
Fragestellungen allgemeiner und
speziell literaturwissenschaftlicher
Art. In Teil I geht es um Beiträge
zu methodologischen Diskussionen,
in Teil II dann um exemplarische
Probleme der praktischen Methodenanwendung.
Lektüre zur Vorbereitung:A.
Bühler (Hg.): Hermeneutik.
Basistexte zur Einführung in
die wissenschaftstheoretischen Grundlagen
von Verstehen und Interpretation.
Heidelberg 2003.
Prof. Dr. Simone
Dietz
Hauptseminar: Politische Mythen
(Simone Dietz/Peter Tepe) Di.
9-11 Beginn: 4.4.06
Das fächerübergreifende
Hauptseminar führt ein in den
Forschungsbereich Mythos und Politik.
Wichtige theoretische Ansätze
werden aufgearbeitet, die z.B. die
‚Mythisierung‘ politischer Akteure
und die Funktion sog. Gründungsmythen
betreffen; dabei werden auch literatur-
und medienwissenschaftliche Anwendungsmöglichkeiten
exemplarisch erprobt.
Literaturhinweise: Mythos No.
2. Schwerpunktthema: Politische
Mythen. Herausgegeben von P. Tepe
u.a. Würzburg 2006 (erscheint
in den Semesterferien).
Hauptseminar:
Theatrum mundi (Simone Dietz/ Christoph
Kann) Di 11-13 Beginn
4.4.06
Die Vorstellung des ‚Theatrum
mundi’, der Welt als Theater, ist
vom Beginn ihrer philosophischen
Verwendung an mit zwei Fragerichtungen
verknüpft. Zum einen ist sie
Ausgangspunkt verschiedener Welterklärungsmodelle,
in denen Gott oder die Menschen
als Regisseure fungieren, der Mensch
als Marionette einer Schicksalsmacht
erscheint, als erkennender und als
anteilnehmender Zuschauer des Weltgeschehens
oder als Schauspieler gesellschaftlicher
Rollen. Der Topos des ‚Theatrum
mundi’, wörtlich erstmals in
der Staatslehre des Johannes von
Salisbury (12. Jh.) dokumentiert,
verbindet so erkenntnistheoretische,
moralische und gesellschaftskritische
Fragestellungen. Zum anderen verknüpft
sich mit der Metapher des ‚Welttheaters’
auch die Frage nach der Bedeutung
von Dichtung und Schauspiel für
Tugend und Erkenntnis des Menschen,
deren kontroverse Beantwortung mit
Platon und Aristoteles beginnt und
über Rousseau und Nietzsche
bis zur modernen Kunstphilosophie
führt. Das Seminar wird sich
anhand grundlegender philosophischer
Texte mit diesen Fragen beschäftigen.
Literaturhinweise: Platon: Politeia,
3. Buch, 386a- 398c; 10. Buch, 595a-608c.
Platon: Nomoi, 2. Buch, 652a-661d;
3. Buch, 699e-701b.
Aristoteles: Poetik.
J.-J. Rousseau (1758): Brief
an d’Alembert über das Schauspiel,
in: Ders., Schriften, Hg. von Henning
Ritter, Bd. I, S. 335-474; Ffm,
Berlin, Wien 1981.
D. Diderot (1778) Das Paradox
über den Schauspieler, Ffm
1964.
oder: Ästhetische Schriften,
hg. F. Bassenge, 1968.
A. Schopenhauer (1818): Die Welt
als Wille und Vorstellung I, 3.
Buch, § 30-38; 51-52. ?F. Nietzsche
(1872): Die Geburt der Tragödie
aus dem Geiste der Musik;?F. Nietzsche:
Unzeitgemäße Betrachtungen
II, 9 (Colli/Montinari 3/1, 315
u. 7/2, 105 ); ?J.M. Gonzales Garcia,
R. Konersmann: Artikel ‚theatrum
mundi’ in: Historisches Wörterbuch
der Philosophie, Bd. 10, 1051-1054.
H. Hühn, A. von der Lühe:
Artikel ‚Zuschauer’ in: Historisches
Wörterbuch der Philosophie,
Bd. 12, 1452-1455.
Ch. Segal: Zuschauer und Zuhörer,
in: J.-P. Vernant (Hg.), Der Mensch
der griechischen Antike, Kap. 6,
S. 219-254, Ffm 1993.
R. Sennett: Verfall und Ende
des öffentlichen Lebens. Die
Tyrannei der Intimität. 2.
Teil, 6. Kapitel: Der Mensch als
Schauspieler, S. 143-171, Ffm 1986.
Vorlesung:
Öffentlichkeit als Ort und
Prinzip Freitag 11-13
Beginn 7.4.06
Die Vorlesung gibt am Leitfaden
eines grundlegenden Begriffs einen
Einblick in zentrale Theorien und
Diskussionen der Politischen Philosophie,
der Kulturkritik und der Medientheorie.
Öffentlichkeit ist eines jener
merkwürdigen Phänomene,
deren genaue Bestimmung schwer fällt,
obwohl wir täglich damit umgehen.
Öffentlichkeit bezeichnet die
Orte, die uns allen zugänglich
sind, Orte der flüchtigen Begegnung
von Fremden, der künstlerischen
oder sportlichen Darbietung, der
politischen Debatte und Entscheidung.
Aber Öffentlichkeit kann auch
als normatives Prinzip fungieren,
das die Verfügbarkeit von Informationen
und Wissen, die Beteiligung an Entscheidungen
oder die Berücksichtigung des
Gemeinwohls verlangt. Als normatives
Prinzip ist Öffentlichkeit
fundamental für Ideen wie Demokratie
oder Objektivität. Als Ort
ist sie grundlegend für die
Identität einer Gemeinschaft
wie auch der Individuen. Heute wird
Öffentlichkeit vor allem durch
die Massenmedien Fernsehen und Internet
zunehmend zu einem „virtuellen Ort“,
der die Unterscheidung zwischen
Ort und Prinzip unterläuft.
Die Vorlesung gibt nach einer
systematischen Bestimmung des Begriffs
‚Öffentlichkeit’ einen Überblick
über verschiedene Modelle der
Öffentlichkeit in der politischen
Philosophie der Neuzeit und der
Moderne. Darüber hinaus werden
Varianten der kulturkritischen These
vom Verfall der Öffentlichkeit
vorgestellt und diskutiert. Und
schließlich soll die Bedeutung
der Massenmedien und ihrer gegenwärtigen
Veränderung für die Idee
der Öffentlichkeit thematisiert
werden.
Literaturhinweise:L. Hölscher:
Artikel ‚Öffentlichkeit’ in:
Historisches Wörterbuch der
Philosophie.
J. Habermas: Strukturwandel der
Öffentlichkeit. Erweiterte
Neuausgabe 1990.
F. Neidhardt (Hg.): Öffentlichkeit,
öffentliche Meinung, soziale
Bewegungen. Kölner Zeitschrift
f. Soziologie u. Sozialpsychologie
(KZSS) Sonderheft 34, Opladen 1994.
K. Imhof, P. Schulz (Hg.): Die
Veröffentlichung des Privaten
– Die Privatisierung des Öffentlichen.
Opladen 1998.
PD Dr. Nicola
Erny
Das Böse als Thema der Philosophie
Blockseminar Sommersemester 2006:
18.9.-22.9. 2006, 9 – 16 Uhr
Zunächst stellt das Böse
weniger einen Terminus der Ethik
als vielmehr der Theologie dar:
gefragt wird nach der Macht, durch
die Unglück, Schmerz und Leid
herbei geführt werden. Religionsphilosophisch
stellt sich angesichts des Phänomens
des Bösen das Grundproblem
der Theodizee: Wie kann es das Böse
auf der Welt geben, wenn es Gott
gibt? Ethisch relevant wird das
Böse, wenn nicht nur von einer
bösen Macht, sondern auch von
einem entweder schwachen oder bösen
Willen ausgegangen wird: das Böse
wird dann an einem von sittlichen
Normen abhängigen Gut gemessen
und der Schwäche des menschlichen
Willens angelastet oder – metaphysisch
– auf einen bösen, durch die
Vernunft nicht bestimmbaren, Willen
zurückgeführt.
In dem Buch „Das Böse denken“
gelangt S. Neiman ausgehend von
der Fragestellung, welchen Sinn
es überhaupt hat, angesichts
eines Bösen, das aller Vernunft
trotzt, auf die Vernunft zu setzen,
zu ihrer Grundthese, dass sich anhand
dieser Fragestellung die ganze neuzeitliche
Philosophiegeschichte neu deuten
lässt. In dem Blockseminar
wollen wir nach einem einleitenden
Teil diese These, die einerseits
anhand von historischen Untersuchungen
und mittels begrifflicher Reflexionen
andererseits entwickelt wird, analysieren
und prüfen. Die unkonventionelle
Vorgehensweise Neimans, deren erklärtes
Ziel darin besteht, Forschungsperspektiven
zu eröffnen, statt sie auszuschöpfen,
soll auch einen Maßstab für
das Blockseminar liefern: die Beschränkung
auf und vertiefende Behandlung von
wenigen Positionen zum Problem des
Bösen soll Anreiz dazu liefern,
sich in eigenständigem Studium
weitergehend mit der Thematik zu
beschäftigen.
Eine Vorbesprechung des Seminars,
für das eine persönliche
Anmeldung notwendig ist, findet
am 03.05.06 von 13-14 Uhr in 23.21/04.71 statt. Für
den Scheinerwerb ist die Abfassung
einer Hausarbeit (15-20 Seiten)
sowie regelmäßige Teilnahme
und die Übernahme eines Kurzreferats
erforderlich. Absprachen zur Referatsübernahme
sind auch per e-mail möglich:
erny@phil-fak.uni-duesseldorf.de. Zum
Semesterende wird ein Seminarordner
im Sekretariat des Philosophischen
Instituts als Kopiervorlage zur
Verfügung stehen.
Literatur:
Susan Neiman, Das Böse denken.
Eine andere Geschichte der Philosophie,
Frankfurt/Main 2004 (erscheint im
März als TB)(Textgrundlage
und zur Anschaffung empfohlen).
Jean-Claude Wolf, Das Böse
als ethische Kategorie, Wien 2002.
Prof. Dr.
Lutz Geldsetzer
VL: Die Philosophie der Gegenwart
(Philosophiegeschichte IV)mittwochs
16-18 Uhr
Um die aktuelle Lage der Philosophie
zu verstehen, muß man zunächst
auf ihre Wurzeln in der Philosophie
des 19. Jahrhunderts zurückgehen.
Hier sind die auch jetzt noch maßgebenden
Weltanschauungssysteme entwickelt
worden. Sie sind einerseits der
Ertrag der historischen Selbstreflexion
der Philosophie, andererseits Reaktionen
auf die stürmische Entwicklung
der Natur- und Geisteswissenschaften
des 19. Jahrhunderts.
Gegenstand der Vorlesung sind
daher zunächst die Gründer
des Deutschen Idealismus Kant, Fichte,
Schelling, Hegel und Schopenhauer
und des Deutschen Realismus Fries,
Herbart und Beneke. Seitenblicke
auf die französische und englische
Philosophie sollen das Bild der
Philosophie der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts abrunden.
Seit der zweiten Hälfte
des 19. Jahrhunderts schließt
sich die Philosophie eng an die
Entwicklung der Einzelwissenschaften
an. Hierzu werden die Systeme des
Materialismus im Anschluß
an die exakten Naturwissenschaften,
der Lebensphilosophie im Anschluß
an die Biologie, sowie der "geisteswissenschaftlich-hermeneutischen"
Philosophie im Anschluß an
die Kulturwissenschaften, insbesondere
an die Philologien und Sozialwissenschaften
vorgestellt. Diese Tendenzen setzen
sich im ganzen 20. Jahrhundert fort
und werden ergänzt durch zahlreiche
Schulbildungen im Anschluß
an die Klassiker der Philosophie
wie Neuscholastik, Neukantianismus,
Neuhegelianismus, Neomarxismus u.a.
Erst auf diesem Hintergrund gewinnen
die neuen Strömungen der Philosophie
des 20. Jahrhunderts wie die Analytische
Philosophie, die Existenzphilosophie,
der Konstruktivismus, der Hermeneutizismus
u.a. ihr Profil.
Zur Begleitlektüre werden
empfohlen: F. Ueberweg, Grundriß
der Geschichte der Philosophie,
Band IV: 12. Aufl. Berlin 1923 (auch
als Nachdruck); K. Vorländer,
Geschichte der Philosophie, Band
III/1: Die Philosophie in der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts,
neu bearbeitet von L. Geldsetzer,
Hamburg 1975; W. Röd, Der Weg
der Philosophie, Band 2, München
1996, sowie L. Geldsetzer, Die Philosophenwelt,
(Reclam), Stuttgart 1995.
Dr. Ralf Goeres
Aristoteles, ‘Metaphysik’
Zeit: Dienstags, 16.00–18.00
Uhr (2 SWS)Beginn: Di., 4. April
2006Sprechstunde: nach Vereinbarung
Die Schrift Ta meta ta physika
ist wohl das berühmteste und
auch problemreichste Werk des ARISTOTELES
(384–322 vor Chr.). Es gehört
zu den grundlegenden Texten der
philosophischen Disziplinen Ontologie
und Metaphysik sowie der Philosophiegeschichte
überhaupt. In 14 Büchern,
die zu verschiedenen Zeiten entstanden
sind, widmet es sich der Untersuchung
der Prinzipien, die ‘hinter den
physischen Dingen’ liegen (ARISTOTELES:
„Wir suchen die Prinzipien und Ursachen
des Seienden, insofern es ein Seiendes
ist“).
In diesem Proseminar sollen ausgewählte
Passagen aus der Metaphysik bearbeitet
und diskutiert werden. Neben einer
allgemeinen Einführung in das
Leben des ARISTOTELES und sein philosophisches
Werk werden dabei insbesondere die
folgenden Themen behandelt: Die
Philosophie als Wissenschaft der
ersten Prinzipien und Ursachen des
Seienden, Kernprobleme der Metaphysik,
die Kategorienlehre, logische Prinzipien
(das Widerspruchsprinzip), die in
der Metaphysik verwendeten Termini,
das Wissenschaftssystem des ARISTOTELES,
die Konzeption der Wahrheit, Wesen
und Substanz, die Akt-Potenz-Lehre,
die Lehre von den vier Ursachen,
die Aristotelische ‘Theologie’ usw.
Die Veranstaltung wendet sich
vor allem – aber nicht nur – an
Studierende in der Eingangsphase
ihres Studiums. Ein Proseminarschein
bzw. Leistungsnachweis kann durch
die Anfertigung einer schriftlichen
Hausarbeit erworben werden (Abgabetermin:
30. September 2006). Für einen
Beteiligungsnachweis ist ein Kurzreferat
zu übernehmen. Als Textgrundlage
dient die zweisprachige Meiner-Ausgabe:
Aristoteles’ Metaphysik, griech.-dt.,
in 2 Halbbänden, neu bearbeitet,
mit Einleitung und Kommentar herausgegeben
von Horst Seidl; Hamburg: Meiner,
3. Aufl. 1989 u. 1991 (Philosophische
Bibliothek, Bde. 307 u. 308) oder
auch eine andere Ausgabe. Weitergehende
Literaturhinweise werden im Verlauf
des Seminars gegeben.
Dr.
Oliver Hallich
PS: Einführung in die Handlungstheorie Do,
14-16 Uhr
Was ist eine Handlung? Wie lassen
sich Handlungen erklären? Was
heißt es, aus Gründen
zu handeln, und warum handeln wir
manchmal irrational? Fragen dieser
Art stehen im Mittelpunkt der philosophischen
Handlungstheorie. In diesem Seminar
soll eine Einführung in Grundfragen
dieser Disziplin gegeben werden.
In einem Eingangsteil sollen – vor
allem orientiert an Davidsons grundlegendem
Aufsatz „Handeln“ – Grundbegriffe
der Handlungstheorie geklärt
werden. Dabei wird insbesondere
zu fragen sein, wie sich Handlungen
und Absichtlichkeit sowie Handlungen
und Handlungsbeschreibungen zueinander
verhalten. Im folgenden werden Probleme
der praktischen Rationalität,
vor allem die Frage nach dem Verhältnis
von Gründen und Motiven, zu
erörtern sein. Im abschließenden
Teil soll ein Blick auf Theorien
sprachlichen Handelns, die in der
Sprechakttheorie des 20. Jahrhunderts
entwickelt wurden, geworfen werden.
Textgrundlage für das Seminar
werden voraussichtlich Beiträge
von Davidson, Goldman, Anscombe,
Williams, Nagel, U. Wolf, Austin
und Searle sein. Die für das
Seminar benötigten Texten werden
zu Semesterbeginn in einem Reader
erhältlich sein.
Literaturhinweise:G. Meggle/
A. Beckermann (Hrsg.): Analytische
Handlungstheorie, 2 Bde, Frankfurt
a.M. 1985.
St. Gosepath (Hrsg.): Motive,
Gründe, Zwecke. Theorien praktischer
Rationalität, Frankfurt a.M.
1999.
HS: Moral und
Anthropologie Do, 11-13 Uhr
Das Verhältnis von Moral
und Anthropologie – also der Lehre
von der Natur und dem Wesen des
Menschen – ist in der philosophischen
Ethik umstritten: Während Kant
versucht, die Verbindlichkeit moralischer
Normen unabhängig von anthropologischen
Fakten zu begründen, tritt
mit dem Utilitarismus eine Theorie
auf, die die Gültigkeit moralischer
Normen an die Wünschen und
Interessen menschlicher Akteure,
also an anthropologische Daten,
knüpft. Ausgehend von dieser
klassischen Kontroverse soll in
diesem Seminar das Spannungsverhältnis
zwischen Anthropologie und Moral
erörtert und gefragt werden,
inwiefern Erkenntnisse über
die Natur des Menschen sich als
relevant für die Bestimmung
von Handlungsorientierungen und
die Formulierung moralischer Normen
nachweisen lassen. Dabei werden
die in der evolutionären Ethik
vorgenommenen Versuche einer „Biologisierung“
der Moral durch die Rückführung
altruistischen Handelns auf „genetischen
Egoismus“ ebenso zu problematisieren
sein wie W. Kamlahs vieldiskutierter
Versuch, die Ethik unter Anwendung
der Methoden der analytischen Philosophie
in die Philosophische Anthropologie
einzubeziehen. Weiterhin sollte
ein für die Einschätzung
der Relevanz anthropologischer Erkenntnisse
zentrales metaethisches Problem
diskutiert werden, nämlich
die Fragen, ob die Begründung
von Normen durch (anthropologische)
Fakten einen „naturalistischen Fehlschluß“
darstellt und ob zwischen deskriptiven
und normativen Aussagen Ableitungsbeziehungen
bestehen können.
Literaturhinweise: N. Roughley:
Anthropologie und Moral. Philosophische
Perspektiven. In: M. Endreß/
N. Roughley (Hrsg.): Anthropologie
und Moral. Philosophische und soziologische
Perspektiven, Würzburg 2000,
13-51W. Kamlah: Philosophische Anthropologie.
Sprachkritische Grundlegung und
Ethik, Mannheim 1973u.ö.
Dr. Annette L. Heitmann
PS: EINFÜHRUNG IN DIE INDISCHE
PHILOSOPHIE
Zeit: Mo 18.00-20.00 Uhr
Die indische Philosophie gehört
zu den ältesten philosophischen
Traditionen der Welt. Sie geht zurück
auf die Veden, deren älteste
Schicht aus ca. 1200 v. Chr. - 900
v. Chr. stammt. Auf dieser Grundlage
ent-wickelten sich vielfältige
Geistesströmungen. Von diesen
werden im Rahmen der Veranstaltung
nur die wichtigsten vorphilosophischen
und die späteren sechs orthodoxen
Systeme der klassischen indischen
Philosophie, Nyaya, Schule der Logik
und Erkenntnistheorie, Vaise?ika,
naturphilosophische Lehre, Sa?khya,
dualistische Erlösungsphilosophie,
usw. sowie die sechs heterodoxen
Systemen, die die Au-torität
des Veda nicht akzeptieren, Lokayata,
Schule der Materialisten, Jainismus,
usw. und die großen Schulen
des Buddhismus, Sarvastivada, Yogacara
und Madhyamaka, besprochen. Ziel
der Veranstaltung ist es, einen
Einblick in die Grundzüge der
indischen Philosophie zu geben.
Es wird empfohlen, nachstehende
Lektüre zu lesen. Kenntnisse
einheimischer indischer Sprachen
sind nicht erforderlich.
Literatur:
Erich FRAUWALLNER: Geschichte
der indischen Philosophie. Bd. I-II.
Otto Müller Verlag: Salz-burg,
1953-1956.
Erich FRAUWALLNER: Philosophische
Texte des Hinduismus. (Hg.) G. Oberhammer
u. Ch. H. Werba. Wien 1992. (ÖAW,
Phil.-Hist. Kl., Sitzungsber.,
588 Bd.)
Axel MICHAELS: Der Hinduismus.
Geschichte und Gegenwart. München.
1998.
Hajime NAKAMURA: Indian Buddhism.
A Survey with Bibliographical Notes.
Tokyo. 1980.
Termine – Themen
Tag Zeit
3.04. 18.00 Einführung
10.04. 18.00 Grundzüge der indischen
Philosophie
21.04
(statt
17.04.) 15.45 Die Themen der klassischen indischen
Philosophie
24.04. 18.00 Die vedische Literatur
5.05. 15.45 Die sechs klassischen Systeme
8.05. 18.00 Die Nyāya-Philosophie
15.05 18.00 Die Vaiśeṣika-Philosophie
22.05 18.00 Die Sāṃkhya-Philosophie
29.05. 18.00 Die Yoga-Philosophie
2.06. (statt
6.06.) 15.45 Die Mīmāṃsā-Philosophie
12.06 18.00 Die Vedānta-Philosophie
19.06 18.00 Buddhistische Philosophie: die 18
Schulen des Hīnayāna
26.06. 18.00 Mahāyāna-Philosophie: Yogācāra-Philosophie
03.07 18.00 Madhyamka-Philosophie
10.07 18.00 Synkretische Entwicklungen
Dr.Ulrike Hinke-Dörnemann
PS Welt als die vollkommenste
aller möglichen geschaffenen
Welten Grundzüge der Metaphysik
von Gottfried Wilhelm Leibniz -
Beginn: 3.April 2006 Zeit:
montags 16-18 h
„Die Welt ist…nicht nur
die bewunderungswürdigste Maschine,
sondern auch – soweit sie aus
Geistern besteht – der vortrefflichste
Staat, durch welchen den Geistern
die meiste Glückseligkeit
oder Freude widerfährt – worin
eben ihre physische Vollkom-
menheit besteht.“
(Gottfried Wilhelm Leibniz)
Das philosophische Konzept des
– auf Grund seiner breit gefächerten
Studien in Physik, Mathematik, Geschichte
und Rechtswissenschaft – als Universalgelehrten
geltenden Gottfried Wilhelm Leibniz
(1646-1716), der in Ablösung
von der Neuscholastik ein logisch,
erkenntnistheoretisch und psychologisch
begründetes metaphysisches
System entwickelt, welches das Universale
/ Unendliche mit der gleichzeitigen
Akzentuierung der Eigenart des Individuellen
zu korrelieren sucht und damit letztlich
als Höhepunkt des deutschen
Rationalismus angesehen wird, soll
im Rahmen dieses Seminars erörtert
werden.
Nach einer kurzen Einführung
in den Rationalismus und in die
Metaphysik generell sowie in die
Konzeption von Gottfried Wilhelm
Leibniz speziell wird – anhand
ausgewählter Texte aus dem
Gesamtwerk * – zum einen mit der
Monadenlehre das metaphysische Konzept
und zum anderen die Erkenntnis-
und die Wissenschaftslehre von G.W.Leibniz
thematisiert, um dann abschließend
vor diesem Hintergrund Leibniz’
Konzept des Menschen zu verorten.
PS Mensch &
Gesellschaft I– zentrale sozialphilosophische
Konzepte der Neuzeit –
Beginn: 3.April 2006 Zeit:
montags 18-20 h
Die in der Neuzeit wesentlichen
Konzepte der Sozialphilosophie –
deren begriffliche Bestimmung ein
sehr breites Spektrum umfasst, welches
von der philosophischen Deutung
der Menschen als Glieder einer Gemeinschaft
bis hin zum Verständnis einer
quasi als „Dachorganisation“ verstandenen
Disziplin reicht, die ihrerseits
sämtliche sich mit gesellschaftlichen
Erscheinungen befassende philosophische
Disziplinen (wie Rechts-, Staats-,
Kultur-, Wirtschafts-, Technikphilosophie
u.a.m.) überwölbt – sollen
im Rahmen dieses Seminars systematisch
erörtert werden.
(ANMERKUNG: eine Fortführung
erfolgt mit den entsprechenden sozialphilosophischen
Konzepten der Gegenwart (im WS 2006/07)
sowie den zentralen Sozialtheorien
der Gegenwart (im SS 2007) )
Nach einer kurzen Einführung
in die Entwicklung sowie in die
zentralen Fragestellungen der Sozialphilosophie
gelangen – anhand ausgewählter
Texte * – die wesentlichen sozialphilosophischen
Problemstellungen des MATERIALISMUS
(Thomas Hobbes), des EMPIRISMUS
(John Locke), des SENSUALISMUS (Claude
Adrien Helvetius; Paul Thiry d’Holbach),,des
POSITIVISMUS (Auguste Comte; John
Stuart Mill), der AUFKLÄRUNGSPHILOSOPHIE
(Francois Marie Voltaire; Jean-Jacques
Rousseau), des SOZIALISMUS (Henri
de Saint-Simon; Karl Marx), des
ANARCHISMUS (Max Stirner; Pierre
Joseph Proudhon),sowie des (philosophischen)
EVOLUTIONISMUS (Herbert Spencer)
zur Erörterung.
PS Wissen, um
vorauszusehen, voraussehen, um vorzubeugen
– Auguste Comtes Begründung
des Positivismus –
Beginn: 4.April 2006 Zeit:
dienstags 16-18 h
„So besteht der wahre
positive Geist vor allem darin,
zu sehen, um vorauszusehen, zu er-
forschen, was ist, um daraus
auf Grund des allgemeinen Lehrsatzes
von der Unwandelbar- keit
der Naturgesetze das zu erschließen,
was sein wird.“
(Auguste Comte)
Das philosophische Konzept von
Auguste Comte (1798-1857), der sowohl
als Begründer des französischen
Positivismus – einer philosophischen
Strömung, welche (in Analogie
zu den Naturwissenschaften) Erkenntnis
ausschließlich auf durch objektive
Erfahrung gegebene und verifizierbare
„Tatsachen“ / das „Positive“ basiert
– als auch der Soziologie als Wissenschaft
vom Menschen und zentraler Bestandteil
der positiven Philosophie gilt,
wird im Rahmen dieses Seminars thematisiert.
Nach einer kurzen Einführung
in den Positivismus generell und
in die Konzeption von A.Comte speziell
werden – anhand ausgewählter
Texte aus dem Gesamtwerk * – ausgehend
von Comtes Drei-Stadien-Gesetz (theologisches,
metaphysisches, positives Stadium)
sein Konzept der Erkenntnis (positive
Philosophie als einheitliches Gesamtsystem
menschlicher Erekenntnis), sein
Konzept der Soziologie (Soziologie
als Wissenschaft vom Menschen) sowie
der von ihm begründete Kult
des „Grand Etre“ (als einer Menschheitsreligion,
die Liebe zum Prinzip, Ordnung zur
Grundlage und Fortschritt zum Ziel
erhebt) erörtert.
PS Das moderne
Geldwesen – Schlüsselphänomen
neuzeitlicher Kultur
– Grundzüge der Philosophie
Georg Simmels –
Beginn: 4.April 2006 Zeit:
dienstags 18-20 h
„Dieses formale Sich-selbst-gehören,
dieser innere Zwang, der die Kulturinhalte
zu einem Gegenbild des
Naturzusammenhangs einigt, wird
erst durch das Geld wirklich.“
(Georg
Simmel)
Das kultur- und sozialphilosophische
Konzept des Soziologen und Philosophen
Georg Simmel (1958-1918) – , der
mit seinen Abhandlungen zur Kulturphilosophie
und Kulturgeschichte, sowie zur
Kunstbetrachtung und zur Anthropologie
als einer der in seinem Einfluss
weit über den universitären
Bereich hinausreichenden Intellektuellen
gilt und vor allem über seine
Anhänger mittelbar die sozial-
und kulturwissenschaftliche Diskussion
vor allem in den Vereinigten Staaten
beeinflusst hat, – wird im Rahmen
dieses Seminars thematisiert.
Nach einer kurzen Einführung
in den Themenkomplex Lebens-, Kultur-
und Sozialphilosophie generell sowie
in die Konzeption von G.Simmel speziell
wird – anhand ausgewählter
Texte * – die lebensphilosophische
Grundorientierung Simmels thematisiert
(Leben als „Mehr-Leben“ und als
„Mehr-als-Leben“), um vor diesem
Hintergrund zum einen sein kulturphilosophisches
(Kultur als dynamische Beziehung
zwischen Leben und Nicht-Leben)
und zum anderen sein sozialphilosophisches
Konzept (Soziologie als umfassende
Philosophie der Kultur) zu erörtern.
* Die detaillierten Seminarablaufpläne
können (ca. ab Anfang März
2006) unter u.h-d@t-online.de angefordert
werden und befinden sich (ab ca.
Mitte März) zusammen mit den
Seminartexten zu den angebotenen
Proseminaren in den jeweiligen Seminarordnern
in der Fachbibliothek Philosophie
(Geb. 23.21/03).
E R W E R B eines PROSEMINARSCHEINS(im
Rahmen des Magister-, des Lehramts-
und des Promotions-Studiengangs)
Für den Erwerb eines Proseminarscheins
(benotet) ist - neben der regelmäßigen
Teilnahme - eine Hausarbeit zu verfertigen.
(Abgabetermin: 30. September
2006)
E R W E R B eines BETEILIGUNGSNACHWEISES
oderA B S O L V I E R U N G einer
ABSCHLUSSPRÜFUNG(im Rahmen
des Bachelor-Studiengangs)
Für den Erwerb eines Beteiligungsnachweises
(unbenotet) sind – neben der regelmäßigen
Teilnahme – ein bis zwei Stundenprotokolle
über das Thema einer/zweier
Seminarsitzungen zu verfertigen.
(--> näheren Konditionen:
vgl. INFO-PAPER „Beteiligungsnachweis-Erwerb“
im jeweiligen Seminarordner)
Für die Absolvierung einer
Abschlussprüfung (benotet)
ist - neben der regelmäßigen
Teilnahme - eine Hausarbeit zu verfertigen(Anmeldetermin:
spätestens 9.Juni 2006; Rücktrittsfrist:
7.Juli 2006; Themenausgabe: 14.Juli
2006; Abgabetermin: 8. September
2006)
HINWEIS: Die Abschlussprüfungen
in dem Basis-Pflicht-Modul Theoretische
Philosophie I muss (!) von den
Studierenden des Kernfachs wie des
Ergänzungsfachs jeweils in
einer der entsprechenden Vorlesungen
absolviert werden .Dieses gilt ebenfalls
für Studierende des Ergänzungsfach
hinsichtlich des Basis-Pflicht-Moduls
Geschichte der Philosophie.
S P R E C H S T U N D E
mittwochs 13-14 hdonnerstags
13-14 h
(Geb.23.21/04.74, Tel. 0211 -
81-12897, e-mail: hinke@phil-fak.uni-duesseldorf.de)
Prof. Dr.
Christoph Kann
VL Philosophie des Mittelalters
(Geschichte der Philosophie II)
Do, 9-11
Die Vorlesung soll einen Überblick
über die wichtigsten Strömungen
und Positionen der Philosophie des
Mittelalters einschließlich
ihrer spätantiken Voraussetzungen
vermitteln. Schwerpunkte werden
neben frühscholastischen Konzeptionen
(u.a. Anselm von Canterbury, Peter
Abaelard) die bedeutendsten Synthesen
der Hochscholastik (u.a. Albertus
Magnus, Thomas von Aquin) und spätscholastische
Entwicklungslinien (u.a. Wilhelm
von Ockham, Nikolaus von Kues) bilden.
Berücksichtigt werden universitätsgeschichtliche
Strömungen und Auseinandersetzungen,
die Integration der arabisch-islamischen
Philosophie in das lateinische Mittelalter,
das Spannungsverhältnis zwischen
Philosophie und Theologie, die scholastische
Methode, die Triviums-Wissenschaften
sowie Fluktuationen im mittelalterlichen
Wissenschaftskosmos, die teilweise
auf die frühe Neuzeit vorausweisen.
Die Philosophie des Mittelalters
soll so in ihrer geistesgeschichtlichen
Bedeutung umfassend zur Geltung
gebracht werden.
Literatur:F.C. Copleston, Geschichte
der Philosophie im Mittelalter,
München 1976 (Beck)G. Scherer,
Philosophie des Mittelalters, Stuttgart
1993 (Metzler)K. Flasch, Das philosophische
Denken im Mittelalter, Stuttgart
2000 (2. Aufl.) (Reclam)
PS Nikolaus von
Kues: Kompendium – Kurze Darstellung
der philosophisch-theologischen
Lehren Di, 9-11
Sowohl seine Konzeption einer
exakt messenden Naturwissenschaft
als auch seine richtungsweisenden
Auffassungen zu dem Verhältnis
von Gott, Welt und Mensch lassen
den Philosophen und Theologen Nikolaus
von Kues (1401-1464) als Vorbereiter
neuzeitlichen Denkens erscheinen.
Sein Kompendium stellt nicht nur
eine Retrospektive grundlegender
Positionen seiner Hauptwerke (bes.
De coniecturis/Mutmaßungen)
dar, sondern zugleich einen neuen
Versuch der Deutung von Sein und
Erkennen auf der Grundlage einer
differenzierten Zeichentheorie.
Das Seminar soll den Text, der als
Einführung in die Philosophie
des Nikolaus von Kues besonders
geeignet ist, in gemeinsamer Lektüre
erarbeiten. Voraussetzung für
die Teilnahme sind regelmäßige
Teilnahme und die Bereitschaft,
ein Referat zu übernehmen.
Text:Nikolaus von Kues, Kompendium.
Kurze Darstellung der philosophisch-theologischen
Lehren, Hamburg 1996 (3. Aufl.)
(PhB 267)(identisch in: Nikolaus
von Kues, Philosophisch-theologische
Werke Bd. 4, Hamburg 2002)
HS Descartes
Do, 14-16
In seinem Hauptwerk Meditationes
de prima philosophia (Meditationen
über die Erste Philosophie)
verfolgt Descartes das Ziel, eine
absolut unbezweifelbare Erkenntnis
zu finden, die ihm dann als Fundament
für den Aufbau sicheren Wissens
dienen soll. Zu diesem Zweck stellt
er im Rahmen des sog. „methodischen
Zweifels“ seine grundlegenden Überzeugungen
in Frage und weist jede als untauglich
zurück, die nur den geringsten
Anlass zum Zweifel bietet. Auf diese
Weise stößt er schließlich
auf die über jeden Zweifel
erhabene Erkenntnis, dass er als
denkendes Wesen existiert, die er
in dem berühmten und viel diskutierten
Satz „Ich denke, also bin ich“ (Cogito
ergo sum) zusammenfasst. Dieser
Satz soll Ausgangspunkt des Neuaufbaus
des Wissens sein, der über
Versuche, die Existenz Gottes zu
beweisen, und erkenntnistheoretische
Reflexionen schließlich zu
einem Beweis der Existenz der materiellen
Welt führt.
Das Seminar wird in den ersten
Sitzungen die Meditationen des Descartes
in gemeinsamer Lektüre erarbeiten.
Anschließend sollen anhand
von Referaten der Seminarteilnehmer
spezielle Interpretationsfragen
zur Philosophie des Descartes erörtert
werden, z.B. Descartes’ Substanzkonzeption,
sein Gebrauch der traditionellen
philosophischen Terminologie, sein
Leib-Seele-Dualismus im Verhältnis
zu monistischen Konzeptionen, sein
Dogmatismus und Ansätze einer
Kritik, seine Strategie des methodischen
Zweifels usw., wobei auch andere
Hauptschriften des Descartes einbezogen
werden. Voraussetzung für die
Teilnahme sind regelmäßige
Teilnahme und die Bereitschaft,
ein Referat zu übernehmen.
Text:R. Descartes: Meditationen
über die Erste Philosophie
(lat./dt.), Stuttgart 1986 (Reclam
2888)
Literatur:D. Perler, Descartes,
München 1998 (Beck)P. Prechtl,
Descartes zur Einführung, Hamburg
2000 (Junius)W. Röd, Descartes:
Die Genese des Cartesianischen Rationalismus,
München 1982 (2. Aufl.) (Beck)
Jochen Lechner
PS + ÜB
Logik II Mo. 11 – 13 PS Fr.
11 – 13 ÜB
Dieses Seminar ist eine Fortsetzung
des PS Logik I vom Wintersemester.
Im ersten Teil des Seminars wird
der Kalkül des natürlichen
Schließens weiter ausgebaut.
Behandelt werden Relationen, mehrfache
Quantifikationen, Identitätsaussagen
und Kennzeichnungen. Im zweiten
Teil des Seminars geht es um grundlegende
Beweistechniken in der Metalogik.
Wer an dem PS Logik I nicht teilgenommen
hat, sollte sich anhand der Seminarunterlagen
(http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/logik/seminar/seminar.html)
in den Semesterferien mit dem Kalkül
des natürlichen Schließens
vertraut machen.
PS Theorie
des Argumentierens Do.
18 – 20
In diesem Seminar, das im WS
fortgesetzt wird, wollen wir uns
nicht in erster Linie mit dem philosophischen,
sondern mit dem alltäglichen
Argumentieren befassen. Argumente
waren auch schon der Gegenstand
des Seminars Logik I. In der Logik
untersuchen wir Argumente auf ihre
deduktive Gültigkeit. Dazu
genügt es, Argumente als eine
Folge von Sätzen zu betrachten.
Wer diese Sätze äußert,
in welchem Kontext, mit welcher
Zielsetzung, gegenüber welchem
Gesprächspartner, all diese
Fragen spielten im Logikseminar
keine Rolle. Genau diese Fragen
sollen jetzt im Mittelpunkt unseres
Interesses stehen. Im theoretischen
Teil des Seminars wollen wir eine
Klassifikation von Argumenttypen
erarbeiten. Im praktischen Teil
wollen wir dieses Instrumentarium
dann nutzen, um Argumentationen,
wie sie z.B. in Zeitungsartikeln
vorkommen, zu analysieren. – Logikkenntnisse
sind für dieses Seminar von
Vorteil, stellen aber keine Voraussetzung
für eine erfolgreiche Teilnahme
dar.
Basistext: Douglas N. Walton,
Informal Logic. A Handbook for Critical
Argumentation, Cambridge University
Press 1989. (10 Exemplare in der
Lehrbuchsammlung)
HS Theorien
der Referenz Fr. 18 – 20
Es gehört zu unseren grundlegenden
Fähigkeiten, daß wir
sprachlich auf Gegenstände
Bezug nehmen können. Dazu bedienen
wir uns bestimmter sprachlicher
Ausdrücke, die unter dem Begriff
„singuläre Termini“ zusammengefaßt
werden. In der analytischen Sprachphilosophie
wird das Referenzproblem deshalb
durch Theorien der Verwendungsweise
singulärer Termini angegangen.
Man kann die Frage, wie wir uns
sprachlich auf Gegenstände
beziehen können, allerdings
noch radikaler stellen, nämlich
als die Frage, wie der Welt- und
Realitätsbezug unseres Bewußtsein
zu erklären ist. Die Komplexität
dieser Fragestellung kann man sehr
gut anhand der Antwort studieren,
die Kant in der Kritik der reinen
Vernunft gegeben hat. Seine Theorie
des Gegenstandsbezugs unseres Bewußtseins
soll daher zunächst im Mittelpunkt
des Seminars stehen. Je nach Interessenlage
der Teilnehmer sollen dann andere
Theorien der Referenz behandelt
werden, die vor oder nach Kant bis
hin zur modernen Sprachphilosophie
entwickelt worden sind.
Zur Einführung: Jochen Lechner,
„Die Deduktion der Kategorien in
der zweiten Auflage der Kritik der
reinen Vernunft“, in: W. Hogrebe
(Hrsg.), Argumente und Zeugnisse,
Frankfurt 1985, S. 56-121.
Apl. Prof.
Dr. Dr. Reinhard May
HS:Chinesische Philosophie: Die
Ethik des Meng Zi [Mencius] und
seine Lehre über die Natur
des Menschen
Mo. 14-16 h c.t. Beginn:
3. April 2006
Das Seminar wendet sich an Studierende
mit besonderem Interesse an chinesischer
Ethik. Nach einem zusammenfassenden
Rückblick auf das vergangene
Semester über den Meng Zi-Text
wird schwerpunktmäßig
die einflußreiche Lehre des
Meng Zi über die Natur des
Menschen behandelt. Kenntnisse dieser
Lehre sind Voraussetzung, seine
für den hier sogenannten Confucianismus
wegweisende Ethik zu verstehen.
Diese Ethik ist vollständig
frei und damit unbelastet von theologischen
und metaphysischen Begründungsversuchen.
Auf die europäische Aufklärungsphilosophie
hat sie einen beachtlichen Einfluß
ausgeübt.
Für die Teilnahme an diesem
Seminar sind gute Kenntnisse europäischer
Philosophiegeschichte erwünscht.
Literaturhinweise et cetera werden
zu Beginn der Veranstaltung gegeben.
Textgrundlage ist: Mencius. Translated
with an Introduction and Notes by
D.C.Lau (1970). Revised Edition.
London: Penguin Books, 2003.
Kolloquium zur
transeuropäischen Einflußforschung
in Philosophie und Literatur
Mo. 16-18 h c.t. Beginn:
3. April 2006
Thematisiert wird noch einmal
die Frage nach dem tatsächlichen
Einfluß alten chinesischen
Gedankenguts auf große europäische
Denker und Dichter seit Beginn des
17. Jahrhunderts. Paradigmatisch
sind dabei die Fälle Heidegger
und Schopenhauer. In Fortsetzung
des vergangenen Semesters wird weiterhin
Schopenhauers Preisschrift über
die Grundlage der Moral erörtert.
Das Kolloquium wendet sich an Vergleichende
Philosophie- und Literaturhistoriker
mit fundierten Kenntnissen alter
chinesischer Philosophie, insbesondere
unter dieser Voraussetzung an angehende
Examenskandidaten und Doktoranden,
die sich für ein Forschungsprojekt
in dieser Fachrichtung interessieren.
Prof.
Dr. Gerhard Schurz:
VL: Wissenschaftstheorie Di
11-13
Diese Vorlesung bietet eine Einführung
in die Grundprobleme der Wissenschaftsphilosophie
und Wissenschaftstheorie. Sie gliedert
sich in vier Abschnitte:1) Einführung
in die philosophischen Grundlagen
(historische Grundlagen, minimale
Grundannahmen aller Wissenschaften,
Induktionsproblem, Werturteilsstreit).
2) Logische Grundlagen (Begriffsarten,
Satzarten, Verifikation, Falsifikation,
Bestätigung, Schwächung).
3) Empirische Gesetzeshypothesen
und ihre Überprüfung (deterministische
und statistische Hypothesen, Korrelation
und Kausalität).
4) Wissenschaftliche Theorien
(Beobachtungs- versus theoretische
Sätze. Holismus der Theorienüberprüfung,
Instrumentalismus versus Realismus).
Literatur:Losee, J. (1977): Wissenschaftstheorie.
Eine historische Einführung,
C.H. Beck, München.
Stegmüller, W. (1969-86):
Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie
und Analytischen Philosophie, 4
Bände, Springer, Berlin.
Übung
zur VL Wissenschaftstheorie
Di 14-15
Diese 1stündige Übung
dient als zusätzliches Service
für Besucher der Vorlesung,
die Fragen zum Vorlesungsstoff haben.
Dabei kann auf Bedürfnisse
der Fragesteller in wesentlich spezifischerer
Weise eingegangen werden als in
der Vorlesung.
VL: Philosophie
der Evolution Mi 11-13
Mit seinem Begriff des "Memes"
als kulturellem Gegenstück
des "Genes" hat Richard
Dawkins die Verallgemeinerung der
Evolutionstheorie auf nicht-biologische
Bereiche entscheidend angestoßen.
Die Evolutionstheorie ist also nicht
mehr nur die theoretische Grundlage
der Biologie; sie gewinnt auch in
den Kultur- und Humanwissenschaften
einerseits, sowie in den physikalisch-chemischen
Wissenschaften andererseits an Bedeutung
Diese Vorlesung führt in die
Grundlagen und Anwendungen der verallgemeinerten
Evolutionstheorie ein. Gleichzeitig
werden kritische Kontroversen zur
Verallgemeinerbarkeit der Evolutionstheorie
abgehandelt, wie z.B. hinsichtlich
der Fragen (1.) ist der verallgemeinerte
Evolutionsbegriff eine strenger
theoretischer Begriff oder Metapher?,
(2.) lässt sich die Weltentwicklung
ohne ein höheres zielgerichtetes
Entwicklungsprinzip begreifen?.
(3.) sind Bevölkerungsexplosion,
Technologisierung und Umweltzerstörung
unvermeidbar?, und (4.) welche Konsequenzen
ergeben sich für die Ethik?
Literatur: Becker, A. et al (2003),
Gene, Meme und Gehirn, Suhrkamp,
Frankfurt/M.
Dawkins, R. (1998): Das egoistische
Gen, 2. Aufl., rororo, Rowohlt (englische
Erstauflage 1976).
Dennett, D. (1997): Darwins gefährliches
Erbe, Hoffmann und Campe, Hamburg,Sober,
E. (1993): Philosophy of Biology,
Westview Press, Boulder.
SE: Kulturelle
Evolution und interkultureller Konflikt
Mi 16-18
(Wunschraum: 02.26 oder U1.83)
In der ersten Hälfte dieses
Seminars werden die Grundlagen der
kulturellen Evolutionstheorie behandelt,
die auf dem von Richard Dawkins
eingeführtem Begriff des "Memes"
als kulturellem Gegenstück
des "Genes" beruht und
in jüngerer Zeit viel Aufsehen
erregt hat. Der Begriff der Kultur
im weiteren Sinne umfasst neben
kultureller (sozialer, politischer)
Evolution im engeren Sinne auch
wissenschaftliche und technische
Evolution ? er bezeichnet alle Errungenschaften
der Menschheit, die nicht aus ihren
Genen zu erklären sind, sondern
auf intergenerationeller Tradition
beruhen. Im zweiten Teil des Seminars
werden die erarbeiteten Grundlagen
angewandt, um die hochbrisante Frage
zu behandeln, ob sich durch das
moderne Aufeinanderprallen von historisch
ehedem separierten Weltkulturen
durch moderne Informationstechnologien
zwangsläufig ein "Kampf
der Kulturen" ergeben muss,
so wie in Huntington in seinem vielzitierten
und -kritisiertem Buch "The
Clash of Civilizations" postuliert.
Dabei wird unter anderem das von
Inglehart betriebene weltweite Werteerforschungsprojekt
besprochen werden.
Literatur:Dawkins, R. (1998):
Das egoistische Gen, 2. Aufl., rororo,
Rowohlt (englische Erstauflage 1976).
Dennett, D. (1997): Darwins gefährliches
Erbe, Hoffmann und Campe, Hamburg,Huntington,
S.P. (1996): Kampf der Kulturen,
Goldmann, München (engl. 1996:
The Clash of Civilizations").
Huntington, S. P., Harrison,
L. E. (2004, Hg.): Streit um Werte,
Goldmann, München (engl. 2002:
Cultural Matters).
Inglehart, R. (1998): Modernisierung
und Postmodernisierung. Kultureller,
wirtschaftlicher und politischer
Wandel in 43 Gesellschaften, Campus
Fachbuch, Frankfurt/Main (engl.
1990).
1h Übung
zum SE: Kulturelle Evolution und
interkultureller Konflikt Mi
15-16(Raum: in meinem Zimmer 04.82)
Diese 1stündige Übung
dient als zusätzliches Service
für die Besucher des Seminars,
die Fragen zum Seminarstoff haben.
Dabei kann auf Bedürfnisse
der Fragesteller in wesentlich spezifischerer
Weise eingegangen werden als im
Seminar.
Forschungskolloquium Di 18.00
-20 .00 (teilkumuliert)(Wunschraum:
U1.83 wie immer)
In diesem Forschungskolloquium
werden ausgewählte Probleme
der Analytischen Philosophie (im
weiten Sinne) in Form von Vorträgen,
Referaten und Diskussion behandelt.
Die entgültige Themenfestlegung
erfolgt in der ersten Lehrveranstaltungssitzung.
V Literaturtheorien/Methoden
der Textarbeit. Teil II
Mi. 9–11
Prof. Dr. Peter TepeGebäude
23.21
Die zweiteilige Veranstaltung
bietet eine historisch-systematische
Einführung in Literaturtheorien
und die in deren Kontext entwickelten
Methoden der Textanalyse und -interpretation.
Die Teilnahme an einem Teil ist
Pflicht, der Besuch des anderen
wird zur Vervollständigung
empfohlen.
Die Theorie-Methoden-Komplexe
werden, von wenigen Ausnahmen abgesehen,
in einer Sitzung abgehandelt, ausgerichtet
auf ein prinzipielles Begreifen
des Zusammenhangs zwischen Hintergrundtheorie,
Literaturtheorie und Methode der
konkreten Textarbeit.
E-Mail: tepe@phil-fak.uni-duesseldorf.de
Beginn 05.04.06
Sprechstunde Mi.1345–1500
Literaturhinweise: Sämtliche
Seminartexte sind in einem Reader
gesammelt, der in den ersten Sitzungen
verkauft wird; er besteht aus Kompaktinformationen,
die aus einführenden Texten
der Fachliteratur zusammengestellt
worden sind.
Voraussetzung für einen
Leistungsnachweis: regelmäßige
Teilnahme; zweistündige Klausur
in der letzten Seminarsitzung
Koll. Forschungsprojekte
aus dem Schwerpunkt Mythos, Ideologie
und Methoden
Do. 16–18
Im Kolloquium werden neue – literaturwissenschaftliche
und philosophische – Projekte präsentiert,
die thematisch mit dem Schwerpunkt
in Verbindung stehen: vor allem
Dissertationsvorhaben, abgeschlossene
Examens- und Seminararbeiten. Einige
Sitzungen sind für den Komplex
Politische Mythen reserviert, der
in einem internationalen Forschungsprojekt
untersucht werden soll.
Das Kolloquium ist für alle
interessierten Studierenden zugänglich,
auch wenn sie sich noch im Grundstudium
befinden. Von denen, die bei mir
ihr Examen (in Neuerer Germanistik
oder Philosophie) ablegen bzw. ihre
Dissertation in einem der beiden
Fächer schreiben wollen, wird
erwartet, dass sie am Kolloquium
regelmäßig teilnehmen.
Informationen über den Schwerpunkt
Mythos, Ideologie und Methoden sind
auf der Homepage zu finden: www.petertepe.de
PD Dr. phil.
habil. Christoph Weismüller 0211
– 22 81 72 weismueller@phil-fak.uni-duesseldorf.de
HS:Jean Paul Sartres Entwürfe
für eine MoralphilosophieZu
den Kriterien und Konditionen der
Konstitution von Moral
Zeit: Donnerstag 11.00 Uhr
c. t.
Beginn: 06.04.06
Jean-Paul Sartres Entwürfe
für eine Moralphilosophie sind
ein beeindruckendes philosophisches
Dokument für den Versuch, eine
Moral, womöglich eine Ethik,
die Sartre zum Schluss von Das Sein
und das Nichts verspricht, zu formulieren
sowie für das Scheitern solchen
Versuchs. Der „Versuch und sein
Scheitern“ sollen für das Seminar
eine deutliche Leitlinie skizzieren,
welche auf die Frage nach der Konstitution
von Moral und somit auf die Aspekte
ihrer Dringlichkeit, ethischen Gebotenheit
und moralischen Unmöglichkeit
sowie auf weitere Problemtopoi hinleitet.
Die französische Ausgabe, die
erst sehr spät, posthum, 1983
herausgegeben von Arlette Elka?m-Sartre,
veröffentlicht wurde, trägt
den Titel Cahiers pour une morale.
Dieser Titel hebt ganz anderes hervor
als der deutsche Titel der 2005
erschienenen Übersetzung: 1.
Der Text des Buches ist zusammengestellt
aus den Aufzeichnungen, die Sartre
in zwei Heften (Cahiers) vorgenommen
hatte. 2. Diese Aufzeichnung waren
dem Versuch gewidmet, eine Ethik
respektive eine Moral zu formulieren.
Der deutsche Titel weist hingegen
auf die Metaposition hin, die sich
allererst im Verlauf der Hefteinträge
abzuzeichnen beginnt: Womöglich
sind Ethik wie Moral nur möglich
als eine kritische Philosophie von
Moral, als Moralphilosophie, und
zwar einer solchen, die kriterial
sich nicht als positiv wertorientierte
Ethik oder Moral fixiert, sondern
als kritisches Bedenken der Konstitution
von Positivitäten, Ethik und
Moral insistiert; Moral im Sartreschen
Sinne meint Orientierung an der
Freiheit des Anderen und auf die
Realisation der Freiheit des Anderen
hin. Nicht zuletzt in solcher Rücksicht
können Sartres Cahiers pour
une morale als „die Saat“ (Th. Flynn)
für die späteren Früchte
begriffen werden: für die Kritik
der dialektischen Vernunft und Der
Idiot der Familie. Die Cahiers pour
une morale geradeso wie deren deutsche
Übersetzung stellen zudem eine
terminologische und konzeptionelle
Vorarbeit zur Kritik der dialektischen
Vernunft dar.
Das Seminar widmet sich der Diskussion
ausgewählter Textpassagen aus
den zwischen den beiden philosophischen
Hauptwerken Sartres eingelassenen
Entwürfen für eine Moralphilosophie,
um daran die Probleme der Konstitution
jeder Moral und Ethik – nicht zuletzt
auf dem Hintergrund fortgeführter
Versuche einer phänomenologischen
Ontologie – herauszuarbeiten und
die Möglichkeiten und Grenzen
einer genealogischen und dekonstruktiven
Philosophie der Moral zu bedenken.
Dr. Markus
Werning
Unbestimmtheit und Relativität
von Sprache und Denken
Hauptseminar/Seminar im Aufbaumodul,
dienstags 14-16 Uhr.
Nach der klassischen, unter anderem
von Gottlob Frege formulierten Auffassung
drücken Wörter und Sätze
Begriffe bzw. Gedanken aus. Dabei
wird davon ausgegangen, daß
die Beziehung zwischen Sprache und
Denken eindeutig bestimmt ist und
daß Begriffe und Gedanken
unabhängig von ihrem sprachlichen
Ausdruck bestehen. Die klassische
Auffassung ist im 20. Jahrhundert
einer massiven Kritik von linguistischer
und philosophischer Seite unterzogen
worden. Diese Kritik soll im Seminar
nachvollzogen und auf ihre Stichhaltigkeit
hin überprüft werden.
Nach einer ersten Diskussion der
Sapir-Whorf-Hypothese zur Sprachrelativität
des Denkens werden wir uns der Unbestimmtheitsthese
von W.V. Quine und ihrer Rezeption
u.a. durch Donald Davidson zuwenden.
In diesem Zusammenhang wird auch
auf eigene Forschungsergebnisse
hingewiesen. Im Anschluß werden
neuere Arbeiten aus der Sprachwissenschaft
(Levinson, Gleitman, Kay, etc.)
zum linguistischen Relativismus
behandelt. Von den Seminarteilnehmern
wird die Bereitschaft zur Übernahme
eines Referats erwartet. Aktualisierungen
des Programms und weitere Literaturempfehlungen
finden Sie in Kürze auf meiner
Internet-Seite.
Literatur:
Berlin, B., & Kay, P. (1969).
Basic color terms: Their universality
and evolution. Berkeley, California:
University of California Press.
Bowerman, M., & Levinson,
S. C. (Eds.). (2001). Language acquisition
and conceptual development. Cambridge:
Cambridge University Press.
Davidson, D. (1984). Inquiries
into truth and interpretation. Oxford:
Clarendon Press.
Kay, P., & Regier, T. (2003).
Resolving the question of color
naming universals. Proceedings of
the National Academy of Sciences(USA),
100, 9085-9.
Koppelberg, D. (1987). Die Aufhebung
der Analytischen Philosophy. Frankfurt:
Suhrkamp.
Leitgeb, H. (2005). Hodges theorem
does not account for determinacy
of translation. A reply to Werning.
Erkenntnis, 62(3), 411–25.
Levinson, S. (2000). Yélî
dnye and the theory of basic color
terms. Journal of Linguistic Anthropology,
10(1), 1-53.
Levinson, S. C. (2003). Space
in language and culture. Cambridge:
Cambridge University Press.
Li, P., & Gleitman, L. (2002).
Turning the tables: language and
spatial reasoning. Cognition, 83(3),
265–94.
Majid, A., Bowerman, M., Kita,
S., Haun, D. B. M., & Levinson,
S. C. (2004). Can language restructure
cognition? The case for space. Trends
in Cognitive Sciences, 8, 108–14.
Quine, W. V. (1960). Word and
object. Cambridge, MA.: MIT Press.
Regie, T., Kay, P., & Cook,
R. S. (2005). Universal foci and
varying boundaries in linguistic
color categories. In B. G. Bara,
L. Barsalou, & M. Bucciarelli
(Eds.), Proceedings of the twenty-seventh
annual Conference of the Cognitive
Science Society (pp. 1827–32). Mahwah,
NJ: Lawrence Erlbaum Associates.
Steels, L., & Belpaeme, T.
(2005). Coordinating perceptually
grounded categories through language.
A case study for colour. Behavioral
and Brain Sciences. (In press)Werning,
M. (2004). Compositionaltity, context,
categories and the indeterminacy
of translation. Erkenntnis, 60,
145–78.
Whorf, B. L. (1956). Language,
thought and reality: selected writings
of Benjamin Lee Whorf. Cambridge,
MA: MIT Press.
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