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Sarah Dessì-Schmid: Universale Kategorien, einzelsprachliche Realisierungen: Aspektualität aus onomasiologischer Perspektive

Nach einer kurzen Vorstellung der traditionellen, zumeist einzelsprachlich und semasiologisch konzipierten Definition von Tempus, Aspekt und Aktionsart als Verbalkategorien (als Kategorien nämlich, durch die die Grammatik und das Lexikon der Einzelsprachen Informationen über die zeitliche Struktur von Sachverhalten kodifizieren) werde ich mich in meinem Vortrag zunächst der kritischen Betrachtung der Ansätze widmen, in denen Aspekt und Aktionsart als voneinander streng getrennte Kategorien behandelt werden.


Ich werde dann eine alternative onomasiologische Analyse der Aspektualität skizzieren, also des semantischen Bereichs der 'internen' zeitlichen Strukturierung der Sachverhalte, die die Auflösung einiger der zuvor dargestellten Probleme erlaubt. Dabei werde ich einige Konkrete aspektuale Erscheinungen in den romanischen Sprachen und im Deutschen nach der entwickelten Methode vergleichend analysieren. Das entwickelte System, das auf einer aufgeklärt onomasiologischen (im Sinne Kochs, „onomasiologie éclairée“ 2003) und kognitiv orientierten Perspektive basiert, unterliegt eher Kriterien semantischer Natur; denn "categories which cannot be semantically defined are extremely difficult to compare across languages". (Haspelmath 2007, 126)