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Dr. A. Ortmann: Definitheitsasymmetrien und Begriffstypen: Semantische und pragmatische Eindeutigkeit

Nach der Begriffstypenunterscheidung von Löbner (1985) markiert Definitheit grundsätzlich (Verwendungen von Nomen als) Funktionalbegriffe. Eine wesentliche Unterscheidung dabei ist die zwischen semantischer (= kontextunabhängiger) und pragmatischer (= kontextbedingter) Eindeutigkeit. Diese Unterscheidung motiviert nicht nur artikellose Verwendungen von sortalen Nomen (be in hospital/prison) und die Verteilung mit Präposition fusionierter Artikel (am, zur), sondern eine Reihe anderer Asymmetrien, die im Vortrag als Fallstudien analysiert werden: (i) den Kontrast zwischen phonologisch schwachen und starken Artikelformen in rheinischen und alemannischen Dialekten sowie dem Niederländischen; (ii) die Kovariation von Definitheits­suffixen am Nomen und syntaktisch freier Artikel im Festlandskandinavischen; (iii) die historische Ausbreitung (und der spätere Abbau) der Verwendung von Artikeln im Altgeorgischen.