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Thomas Gamerschlag & Jens Fleischhauer: Verben, Argumente und Skalenkomposition

In einer Reihe aktueller Arbeiten wird angenommen, dass einige Klassen von Verben dadurch zu charakterisieren sind, dass sie eine Veränderung auf einer Skala ausdrücken. Häufig wird dabei angenommen, dass jedoch nicht alle dieser Verbklassen eine entsprechende Skala auch lexikalisieren. Die einzige Klasse von Verben, die übereinstimmend als lexikalisch skalar bezeichnet wird, sind Zustandsveränderungsverben wie wachsen, verkleinern und verteuern.
Im Vortrag diskutieren wir die Frage, was es bedeutet, dass ein Verb eine Skala lexikalisiert. Augenscheinlich gibt es Zustandsveränderungsverben, die sich auf keine (eindeutige) Skala zu beziehen scheinen, wie verfärben und steigen, weil entweder der Wertebereich nicht skalar ist oder die Skala mit dem Themaargument variiert. In (1a) geht es um eine Veränderung auf einer Preisskala, in (1b) um eine Veränderung auf einer Skala die Druck misst.

    (1)     (a) Der Preis steigt
             (b) Der Druck steigt

Wir möchten dafür argumentieren, dass auch die als problematisch anzusehenden Verben lexikalisch skalar sind und zeigen auf, wie die entsprechende Skala durch die Komposition des Verbs mit dem Themaargument vervollständigt wird.