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Wilhelm Geuder: Ein Franzose klettert mühelos auf einen Baum - aber wie kommt er wieder runter?

Zu den prominentesten Themen bei der kontrastiven Betrachtung germanischer vs. romanischer Sprachen gehört das Verhalten von Verben, die die Art&Weise einer Bewegung bezeichnen: Diese können in den germanischen Sprachen produktiv mit Richtungs- bzw. Zielangaben konstruiert werden, in den romanischen jedoch nicht ("Talmys Generalisierung"). Es scheint erst in letzter Zeit in den Blickpunkt gerückt zu sein, dass es für diese Generalisierung fast ebenso viele Ausnahmen gibt wie Belege, die sie stützen. Der Vortrag diskutiert vorhandene Ansätze, die "Ausnahmen" im Französischen systematisch zu erklären und fügt den Vorschlag hinzu, wonach die Existenz eines Homomorphismus zwischen der Ereignisstruktur der Art&Weise und der Ortsveränderung der entscheidende Faktor ist. Dieser Ansatz wäre zusätzlich in der Lage, eine mit dem Verb "klettern" verbundene Seltsamkeit zu erklären, die im Titel des Vortrags angedeutet ist...