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Daniel Schulzek: Frametheoretische Intepretationsmuster determinativer Substantivkomposita

Der Vortrag betrachtet die Interpretation determinativer Substantivkomposita aus     frametheoretischer Perspektive. Für diesen Wortbildungstyp ist charakteristisch, dass seine Bedeutung „entsteht“, indem die Konstituenten des morphologischen Inputs in eine semantische Relation gesetzt werden – in eine Relation, die lexikalisch meist nicht expliziert ist. Etwa wird das Kompositum Suppenlöffel verstanden als „Löffel, mit dem man Suppe isst“, obwohl das Verb essen kein lexikalischer Bestandteil des Kompositums ist. Im Deutschen sind die semantischen Relationen, die Komposita zugrunde liegen, überaus vielschichtig. Dieses Phänomen soll auf der Grundlage der Frametheorie Barsalous erörtert werden. Zentrale These ist, dass die Interpretation determinativer Substantivkomposita auf drei generellen Mustern basiert, die durch metonymische oder metaphorische Verschiebungen variierbar sind. Der Vortrag erläutert zum einen die frametheoretische Struktur der drei Interpretationsmuster und zum anderen den Status, der ihnen bei der kognitiven Interpretation im Kontext zukommt.